Georgien, Kaukasus und Tiflis

Von Martin Bayer |26.06.2012

Georgien ist ein kleines Land, das lange Zeit unter der Herrschaft der UdSSR war. Trotz dieser Unterdrückung haben die Georgier stets ihr Nationalbewusstsein und ihre Kultur bewahrt. Georgien ist ein Land der Mythen und Legenden, ein Land voller abwechslungsreicher Landschaften und kultureller Höhepunkte. Georgien bietet auf kleinstem Raum viele unterschiedliche Landschaftsformen, angefangen von den schneebedeckten Fünftausendern im Großen Kaukasus, über fruchtbare Ebenen und Weinanbaugebiete in Kachetien bis zur schönen Schwarzmeerküste. Die Menschen in Georgien sind ein besonderer Schlag, stolz, tief religiös und gläubig, aber von einer einzigartigen herzlichen Gastlichkeit.

Georgien, ein Land ungefähr so groß wie Bayern, liegt östlich des Schwarzen Meeres und der Türkei, südlich von Russland und grenzt im Osten an Aserbaidschan und im Süden an Armenien. Georgien hat eine wechselvolle Geschichte und so ziemlich alle Völker von frühester Zeit an hinterließen ihre Spuren in Georgien, u.a. Griechen, Perser, Römer, später Araber, Mongolen und Russen. Georgien wurde als eines der ersten Länder überhaupt bereits im 4. Jahrhundert von der Heiligen Nino, deren Statue man in Tiflis bewundern kann, christianisiert und hat damit eine der ältesten Kirchen, die georgisch-orthodoxe Kirche. In Georgien findet man noch einige Kirchbauten aus dem 6. Jahrhundert, die zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehören. Alleine, die im 5. Jahrhundert gegründete Hauptstadt Tiflis wurde annähernd 40 mal zerstört und wieder aufgebaut.

Tiflis ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes und hat heute ca. 1,3 Millionen Einwohner. Die Hauptstadt liegt strategisch gut am Mtkwari Fluss. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören, die Nariqala-Festung, Zioni-, Mecheti- und Antschißchati-Kirche (6. Jhd.). Ca. eine halbe Stunde von Tiflis entfernt liegt die ehemalige Hauptstadt Mzechta. Die dortige Basilika Sweti Zchoweli gehört inzwischen zum Welterbe der UNESCO und ist die wichtigste Kirche Georgiens. Hier soll der Legende nach der Leibrock Christi liegen, um den sich einige Legenden ranken. Ein weiteres interessantes Ziel ist die Stadt Gori, nicht wegen besonderer Attraktionen, sondern, auf der einen Seite als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung, auf der anderen Seite als Geburtsort eines gewissen Iossif Wissarionowitsch, der später unter dem Namen Josef Stalin berühmt wurde. Neben dem unscheinbaren Geburtshaus, steht das große Stalin-Museum und es wurde auch ein großer Park zu Ehren des Diktators in der Sowjetzeit angelegt.

Etwas außerhalb von Gori kann die Höhlenstadt Uplisziche besucht werden. Die ältesten erhaltenen Gebäude und Höhlen stammen aus dem 2. Jahrhundert nach Christus. Die Bewohner lebten überwiegend vom Handel. An Uplisziche führte eine Nebenstrecke der Seidenstraße vorbei. Die klassische Rundreise durch Georgien führt weiter nach Kutaissi in der Provinz Imretien in das Land des Goldenen Vlieses. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen hier die Bagrat Kathedrale und die Akademie von Gelati. Ein Höhepunkt jeder Georgien Reise ist die Fahrt entlang der georgischen Heerstraße in den Großen Kaukasus. Bereits kurz hinter Tiflis beginnt sich die Landschaft zu verändern. Der erste Höhepunkt ist die Festungskirche Ananuri, malerisch oberhalb eines Sees gelegen. Anschließend geht es hinauf auf knapp 2000 Meter Höhe in den Wintersportort Gudauri und weiter über den 2395 Meter hohen Kreuzpass nach Kasbegi unterhalb des gleichnamigen Berges. Der griechischen Legende nach soll hier Prometheus als Strafe dafür, dass er den Menschen das Feuer geschenkt hat, von Zeus an einen Felsen gekettet worden sein. Jeden Tag kam ein Adler und pickte ihm die Leber aus dem Körper. Von Kasbegi führt eine leichte ca. 2-stündige Wanderung hinauf zur Wallfahrtskirche Zminda Sameda. Von hier genießt man eine atemberaubenden Blick ins Tal und auf die umliegenden Berge und mit etwas Glück auch auf den Kasbek, der mit 5068 Metern zu den höchsten Gipfeln in Georgien zählt.

Die Kornkammer und das landwirtschaftliche Zentrum Georgiens ist die Provinz Kachetien. Hier herrscht ein ausgesprochen mildes Klima, das eine Vielzahl verschiedenster Obst- und Gemüsesorten, sowie Wein gedeihen lässt. Weinanbau hat hier eine 7000 Jahre alte Tradition. In einigen Kellern wird der Wein noch nach alter Art in den sogenannten Kwewris, in der Erde vergrabenen großen Tonkrügen gelagert. Neben dem wirklich guten Wein, gibt es auch eine große Vielzahl an kulinarischen Genüssen.

Die georgische Küche ist deftig. Es wird sehr viel Fleisch, Rind, Schwein und Hammel, aber auch verschiedenes Wild serviert. Dazu reicht man verschiedene Saucen, z.B. die scharfe Adshika, eine Mischung aus Peperonis, Knoblauch und diversen Kräutern, allen voran Koriander, oder die aus einer besonderen Pflaumenart hergestellte Tkemli. Daneben gibt es einige Spezialitäten die Sie nicht verpassen sollten. Den ganzen Tag über ist Chatschapuri erhältlich, eine Art überbackenes Käsebrot. Ein anderes sehr beliebtes Gericht sind Chinkali, mit Fleisch gefüllte Teigtaschen, ähnlich den italienischen Ravioli. Diese werden mit den Händen gegessen. Aber Vorsicht - es gehört eine gewisse Übung dazu. Georgien ist ein Land für neugierige Entdecker. Sicherlich ist die Infrastruktur, wie Straßen und Hotels nicht im allerbesten Zustand und hier muss man als westlicher Tourist einige Kompromisse eingehen. Wer sich aber auf ein kleines, kalkulierbares Abenteuer einlässt, wird dafür mit einzigartigen Sehenswürdigkeiten, atemberaubenden Landschaften und einer bei uns nicht vorstellbaren Gastfreundschaft entschädigt. Eine unvergessliche Reise wartet auf Sie. Anreise: Lufthansa fliegt mehrmals pro Woche ab/bis München nach Tiflis. Weiterhin gibt es Verbindungen mit Austrian Airlines über Wien oder Turkish Airlines über Istanbul.

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